Ausstellung in einer Arztpraxis
Schon seit langem habe ich den Wunsch gehegt, Bilder in einer Arztpraxis auszustellen. Lange Zeit habe ich diesen Wunsch mit mir herumgetragen aber keine Schritte unternommen, um ihn anzugehen.
Ich bin so gestrickt, dass ich gerne über Beziehungen arbeite und Menschen ermutige.
Nachdem ich in der Gemeinschaftspraxis meiner Hausärztin öfter mal eine Grußkarte zur Ermutigung für sie und das Team hinterlassen hatte und positive Rückmeldungen bekam, wurde der Wunsch in mir stärker.
Bei einem weiteren Arztbesuch habe ich vorher im Gebet zu Gott gesagt: „Herr, ich spreche es nur an, wenn du die Atmosphäre und den richtigen Moment dafür schenkst“.
Der Moment kam nicht aber ich hatte Frieder darüber und wusste, dass der richtige Zeitpunkt noch kommen wird.
Als meine Ärztin kurz darauf wegen etwas zurückgerufen hat, was geklärt werden musste und sie erneut auf die letzte Karte und die Frage einer Angestellten zu sprechen kam, ob man die Karten auch kaufen könne, habe ich gemerkt, dass jetzt der richtige Moment war.
Ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt und einfach den Gedanken ausgesprochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich schon immer mal fragen wollte, ob ich nicht mal Bilder in der Praxis aufhängen und ausstellen dürfe. Prompt sprudelte Begeisterung aus dem Telefon und die ersten Überlegungen, in welchen Räumen das möglich wäre, flossen mir entgegen.
Es hat dann aus verschiedenen Gründen noch ein paar Wochen gedauert aber ich hatte Vertrauen, dass sie ihre Zusage einhält und Frieden in meinem Herzen. Mir war klar, ich MUSS das nicht machen, mein Anliegen ist, Menschen zu ermutigen und wenn Gott das möchte, wird es auch klappen.
Als ich dann, zu dem vereinbarten Termin mit meinen Bildern in die Praxis kam und noch etwas unsicher war wie es laufen wird, war ich vollkommen überrascht wie alles weiter ging. Sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinn, standen mir alle Türen offen. Ich durfte überall rein und wir haben gemeinsam überlegt und sogar die zweite Ärztin der Praxis kam dazu, ließ es sich nicht nehmen, erst einmal in Ruhe vor einem Bild stehen zu bleiben und es auf sich wirken zu lassen. Insgesamt haben wir dann zu dritt überlegt welche Bilder in welchen Raum passen.
Ich war gekommen mit der Vorstellung, dass sie aus allen Bildern ein paar aussuchen, mir sagen, wo sie hingehängt werden sollen und dann ihre Arbeit am Schreibtisch weiter machen.
Stattdessen haben beide voller Freude und Begeisterung den Platz, die Höhe in der das Bild aufgehängt werden soll ausgesucht, Werkzeug geholt, extra Nägel in die Wände geschlagen…
Ganze zwei Stunden waren wir zugange.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, was für ein Geschenk und welche Wertschätzung das für mich war. Sogar zwei der Sprechstundenhilfen kamen noch dazu, halfen und wollten gar nicht in den Feierabend gehen.
Wir waren in einer einfachen, aber schönen Ferienhausanlage in mehreren kleinen Wohnungen untergebracht. Es gab eine große Terrasse, eine weitläufige Grünfläche und einen kleinen Swimmingpool umgeben von einer herrlichen Landschaft mit Weinbergen, Pappeln und Ölbäumen.
Die Ärztinnen haben nicht nur ein paar Bilder ausgesucht, sie haben alle dabehalten, die ich dabei hatte und ich durfte sogar noch weitere vorbeibringen und aufhängen.
Natürlich freut sich jeder Künstler, wenn er Bilder verkaufen kann und seine Arbeit dadurch auch Wertschätzung erlebt aber ich hatte so einen Frieden darüber, keine Miete zu verlangen oder über Preise zu sprechen.
Die Bilder hängen dort, dürfen zu einer guten Atmosphäre beitragen und wem ein Bild gefällt, der darf sich melden und es kaufen.
Und zwei Bilder hat meine Ärztin für sich persönlich gekauft und in ihrem Sprechzimmer aufgehängt. Damit hat sie mir eine große Freude bereitet und Wertschätzung meiner Arbeit ausgedrückt. Außerdem unterstützt sie so meine Arbeit und gibt mir die Möglichkeit weitere Bilder zu malen.
Rückblickend kann ich sagen, dass es sich lohnt mit Gott über seine Ideen und Gedanken zu reden; ihn zu bitten die Möglichkeiten aufzuschließen, Türen zu öffnen und dann mutig die Gelegenheiten zu nutzen, die sich bieten.
Das Bild mit dem Titel „trust gods promises“ hat für mich eine besondere Bedeutung. Es entstand Anfang 2022 nach einer persönlichen Krisenzeit und war für mich eine Ermutigung auf Gottes Verheißungen zu schauen, seinen Versprechen zu glauben und darauf zu warten, dass er segnen wird. Nun darf ich immer mehr erleben wie es wahr wird und er mir Möglichkeiten schenkt, anderen Menschen mit meinen Bildern Hoffnung und Ermutigung zu schenken oder einfach nur eine Freude zu bereiten.